Die Ausstellung Making Together / Patterns of Knowledge ist als hybrider, sich verändernder Raum angelegt. Dieser dient den drei Künstlerinnen als Arbeits-, Recherche- und Präsentationsort, an dem Praxis, Theorie, Experiment und Produktion miteinander verwoben werden. Das Gemeinschaftsprojekt, das die Künstlerinnen Sylvie Ungauer, Ursula Döbereiner und Chloé Macary-Carney zusammenbringt, erforscht die Schnittstellen zwischen traditionellen Praktiken und zeitgenössischen Ausdrucksformen, zwischen französischen und deutschen Herstellungs- und Handlungsweisen. Es entsteht ein Raum, in dem der Akt des Schaffens eine Sprache zu entwickeln sucht, die es ermöglicht, kulturelle Unterschiede sichtbar und erfahrbar zu machen, dadurch zu reflektieren und gemeinsam damit zu experimentieren. Dieser Prozess geht von dem Künstlerinnenkollektiv aus Brest (Frankreich) aus.
Sylvie Ungauer ist Französin, lebte von 1991 bis 1996 in Deutschland und seit etwa 20 Jahren in Brest. Ursula Döbereiner stammt aus Berlin, ist Brest seit 2007 verbunden und lebt seit vier Jahren dauerhaft in der Bretagne. Chloé Macary-Carney, die französisch-amerikanischer Abstammung ist, lebt ebenfalls in der bretonischen Hafenstadt. Alle drei Künstlerinnen bekleiden Professuren an der Kunstakademie in Brest. Sie leben zwischen und mit verschiedenen Kulturen und integrieren diese Bedingungen sowohl in ihre individuelle Arbeit als auch in die Lehre.
Ihr Ausstellungsprojekt dreht sich um Textilien – insbesondere Filz – als Material mit langer Geschichte und als Mittel für Innovationen. Ebenso bilden verschiedene Drucktechniken wichtige Ankerpunkte des praktischen Arbeitens und der Diskursproduktion. Veranstaltungen wie Workshops, Exkursionen und Formate des Austauschs und der Partizipation sind integrale Bestandteile des Projektes.
Die Ausstellung wird im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK) gezeigt, das die weltweit umfassendste Sammlung von Kunst aus der DDR beherbergt. Mit Standorten in Cottbus und Frankfurt (Oder) bewahrt, erforscht und präsentiert das Museum das ostdeutsche künstlerische Erbe im nationalen und internationalen Kontext. Das BLMK wurde 2017 durch den Zusammenschluss zweier Institutionen gegründet und organisiert jährlich ca. 20 Ausstellungen, die Kunst aus der DDR kontextualisieren und gleichzeitig zeitgenössische künstlerische Praktiken einbeziehen. Mehr als nur ein Museum ist das BLMK als Bildungs- und Experimentierort, der ebenso Vorträge, Performances, Führungen und wissenschaftliche Katalogveröffentlichungen anbietet. Dieses dynamische Umfeld macht es zu einem idealen Veranstaltungsort für das Projekt Making Together / Patterns of Knowledge und fördert einen interaktiven, forschungsbasierten Ansatz in der Textilkunst.