Stéphane Verlet-Bottéro – Recomposing the Commons

Gruppenausstellung

Stéphane Verlet-Bottéro – Recomposing the Commons

Ort

ZKM | Center for Art and Media Karlsruhe

Termin

26.07 – 31.05.2026

Ort

ZKM | Center for Art and Media Karlsruhe

Das Projekt „Recomposing the Commons“, initiiert von dem Künstler und Ökologen Stéphane Verlet-Bottéro, ist Teil seines fortlaufenden Engagements für die Wiederbelebung einer verlassenen Streuobstwiese in Karlsruhe, der Katzenwedelwiese, in Zusammenarbeit mit dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe. Diese künstlerische Intervention, die in der Ausstellung „Assembling Grounds. Praktiken der Koexistenz“ (26.07.2025 – 31.05.2026) im Rahmen der Plattform „Fellow Travellers“ zu sehen sein wird, erforscht die Verbindungen zwischen Kunst, Ökologie und Gemeinschaft durch die Nutzung traditioneller Herrstellungtechniken für Keramik sowie eines zirkulären Wirtschaftsmodells, das auf lokal verfügbaren Materialien basiert.

Seit 2019 entwickelt der Künstler seinen experimentellen Ansatz, bei dem die Museumsinstitution zu einem aktiven Akteur in der Pflege und Erhaltung von Ökosystemen wird. Durch Obsternte, Workshops, Performances und aktive Baumpflege definiert dieses Projekt die Rolle kultureller Institutionen neu, indem es nicht-menschliches Leben in ihre Anliegen einbezieht. Mit „Recomposing the Commons“ geht Verlet-Bottéro noch weiter, indem er sich traditioneller Brenntechniken für Keramik bedient. Bei diesem Verfahren werden Keramiken zusammen mit und umgeben von organischen Materialien wie Fruchtschalen, Tierhaaren, Holz und Asche gebrannt. Durch dieses Vorgehen reflektiert der Künstler über Materialität und nachhaltige künstlerische Produktion.

Das Projekt umfasst die Herstellung und den Brand von 500 Keramikstücken, die später im ZKM ausgestellt werden, begleitet von einem immersiven Videowerk, das die Dokumentation des Prozesses mit einer poetischen Meditation über Feuer und Materialtransformation verbindet. Am 26. Juli 2025 wird im Rahmen des Aktivierungsprogramms der Ausstellung eine partizipative Performance von Stéphane Verlet-Bottéro auf der Katzenwedelwiese stattfinden, bei der die lokale Gemeinschaft aktiv einbezogen wird.

„Recomposing the Commons“ geht über eine bloße künstlerische Darstellung hinaus und wird zu einem Instrument ökologischer und sozialer Aktion. Durch das methodische Integrieren nicht-menschlicher Akteure hinterfragt dieses Projekt die Rolle von Museen und Künstler:innen bei der Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Umweltfragen und bekräftigt die Kunst als einen Raum für kollektive Transformation.

Das ZKM | Karlsruhe ist eine einzigartige Kulturinstitution an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Technologie. Gegründet im Jahr 1989, zeichnet sich das Zentrum darin aus, Forschung, Produktion und Ausstellung zu vereinen und sich als Labor für künstlerische Innovation zu etablieren. Das als „digitales Bauhaus“ bezeichnete ZKM hebt interdisziplinäre Praktiken hervor, die von digitaler Kunst über Performance bis hin zur Erhaltung interaktiver Medien reichen. Durch seine Ausstellungen und Residenzprogramme fördert das ZKM experimentelle Ansätze, die die Rolle kultureller Institutionen in einer sich schnell verändernden Welt hinterfragen. Mit der Integration nachhaltiger Praktiken und Reflexionen über die Umweltwirkungen der Kunst positioniert sich das ZKM als zentraler Akteur im Dialog zwischen Mensch, Technologie und Ökologie.