In diesem dritten Jahr bietet das BDAP eine Serie an, die sich an der Fotografie orientiert. Der Kurator Pierre Leyrat, der auch für das künstlerische Programm der Fondation Henri Cartier Bresson in Paris verantwortlich ist, schlägt eine Serie von vier Porträts von französischen Fotograf:innen, die in Deutschland leben, vor.
Émilie Delugeau, Amélie Losier, Gilles Roudière et Roselyne Titaud
Point de vue – Emilie Delugeau – Staffel 3 – Folge 1
Émilie Delugeau wurde 1979 in Parthenay in Frankreich geboren und absolvierte eine klassische Ballettausbildung am Conservatoire régional in Niort. Ihre Interessen kreisten zunächst um Tanz, Literatur und Bühnenkunst. Nach einem Aufenthalt an der University of California in Berkeley (ein vom California House vergebenes Stipendium) und einem Masterabschluss 2005 an der École Nationale Supérieure de la Photographie in Arles zog sie nach Berlin, wo sie sich tiefgehend mit den Verschränkungen zwischen Bild und Bühne beschäftigte, nicht zuletzt durch ihre Freundschaft mit den Mitgliedern der Rockband Bonaparte. 2015 schloss sie ihr Studium an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin ab (Post-Diplom unter der Leitung von Ute Mahler und Robert Lyons).
Ihre Fotografien wurden in Frankreich, Deutschland, Slowenien, Polen, Irland, Italien, Österreich und Mexiko ausgestellt. In ihrer Arbeit inszeniert Émilie Delugeau die Räume und Personen ihres Alltags in Form von romanhaften Bildern.
Point de vue – Amélie Losier – Staffel 3 – Folge 2
Amélie Losier, geb. 1976 in Frankreich, studierte Germanistik in Paris und Berlin, und besuchte Kurse an der École des Beaux-Arts in Paris. Sie studierte anschließend Dokumentarfotografie bei Prof. Arno Fischer an der Schule "Fotografie am Schiffbauerdamm" in Berlin. Seit 2001 arbeitet sie als freiberufliche Fotojournalistin in Berlin. Ihre Leidenschaft sind Porträts und Street Photography. Gender-Fragen und das Leben von Frauen zählen zu ihren Hauptinteressen.
Losier unterrichtet Porträtfotografie in verschiedenen Kultureinrichtungen und Hochschulen. Sie ist Mitglied des Vereins für Fotojournalismus FREELENS und wird von der Agentur FOCUS vertreten. Ihre fotografischen Arbeiten erhielten verschiedene Förderungen und Stipendien (Akademie der Künste Berlin, VG Bild-Kunst, Grenzgänger, Goethe-Institut, Institut français Berlin), und wurden in mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt sowie in Büchern veröffentlicht ("Wenn die Stadt schläft" (2010), Lehmstedt Verlag, "Just like a Woman, New York City" (2014), "SAYEDA, Women in Egypt" (2017), Nimbus, Kunst und Bücher).
Point de vue – Gilles Roudière – Staffel 3 – Folge 3
Der autodidaktische Fotograf Gilles Roudière, geboren 1976, lebt und arbeitet seit 2005 zwischen Tours und Berlin. Seine erste Foto-Reihe über Albanien wurde mehrfach ausgezeichnet und ausgestellt (Festival Circulation(s), Centre photographique de l'Imagerie in Lannion, Musée du Botanique in Brüssel...). Er setzte seine fotografischen Explorationen in Israel, Palästina, der Türkei und nun auch in der Karibik fort.
Gilles Roudière wurde vom British Journal of Photography als vielversprechender Fotograf 2014 gelistet und erhielt 2017 den Leica Galleries International Portfolio Award bei den Rencontres d'Arles. Sein Buch Trova ist Finalist des Prix Nadar 2019 und Gewinner des HiP-Preises 2019 für Autorenmonografien. Gilles Roudière beteiligt sich an dem kollektiven Projekt Temps Zero. Er wird von der Galerie In)(between in Paris vertreten.
Point de vue – Roselyne Titaud – Staffel 3 – Folge 4
Roselyne Titaud schloss ihr Studium an der École supérieure d'art et design in Saint-Étienne im Jahr 2001 ab. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Geprägt durch die Fotografien von Bernd & Hilla Becher und das niederländische Stillleben aus dem 17. Jahrhundert realisierte sie zwischen 2001 und 2015 eine umfangreiche Arbeit über Innenräume und danach eine Arbeit über die Inszenierung von Alltagsgegenständen. Darüber hinaus beschäftigt sich Roselyne Titaud mit Landschaftsfotografie, wobei sie verschiedene Aspekte untersucht, von der eigentlichen Landschaft bis hin zu Themen wie Rückkehr von der Jagd.
Ihre Arbeiten werden regelmäßig in Frankreich, Spanien und Deutschland ausgestellt: 2011 auf der 8. Internationalen Foto-Triennale Esslingen, 2014 im Museum für Photographie Braunschweig und 2019 in der Photographischen Sammlung/SK-Stiftung Kultur Köln. 2015 präsentierte das MAMC+ in Saint-Etienne ihre erste Museumsausstellung in Frankreich, inszenieren. 2015 und 2021 wurden mehrere ihrer Fotodrucke von der Berlinischen Galerie (Museum für Moderne Kunst der Stadt Berlin) erworben.