Jade Barget

Jade Meili Barget ist Kuratorin und pendelt zwischen Paris und Berlin. Seit 2023 entwickelt sie The well tempered, ein kuratorisches Programm, das von Projekten und Fantasien zur Klimamodifikation inspiriert ist. Darin erforscht sie die Atmosphäre als eine Makro-Intelligenz, in der sich die Technosphäre einschleicht, bis sich biologische und technologische Sphären gegenseitig durchdringen und kollabieren. Als eine Reihe von Mikro-Fiktionen konzipiert, entfaltet sich jedes Kapitel in Form von Ausstellungen, Performances oder Texten.

Im Jahr 2024 war sie Kuratorin und Chefredakteurin der Gwangju Biennale. Zudem war sie Teil des kuratorischen Teams des transmediale Festivals in Berlin, das sich mit dem Einfluss von Technologie auf die Wirklichkeit beschäftigt. Sie arbeitete an den Ausgaben 2021–22, 2023 und 2024, die sich jeweils mit den Themen Verweigerung, Maßstab und Inhalt auseinandersetzten. Als unabhängige Kuratorin wurden ihre Projekte u. a. vom Frac Île-de-France (Romainville), der Fondation Fiminco (Romainville), dem Espace Niemeyer (Paris), soft power (Berlin), Tropez (Berlin), dem Gorki Theater (Berlin), dem Palazzo Re Rebaudengo (Guarene) und Nottingham Contemporary (Nottingham) präsentiert.

Die B-Seite ihrer kuratorischen Praxis entfaltet sich in Fatal & Fallen, einem fortlaufenden Film- und Leseprogramm rund um das Thema Rache. 2021 initiiert, schöpft es aus der Ästhetik des Grindhouse-Kinos und ostasiatischer B-Movies, während es die anhaltende Präsenz von Rache als populäres Motiv untersucht – wie es in Medien, kollektiven Erzählungen und zeitgenössischen Imaginationen zirkuliert. Das Programm wurde im Asian Film Archive (Singapur), bei Sinema Transtopia (Berlin), im Taiwan Film and Audiovisual Institute (Taipei) sowie bei der Nguyen Art Foundation (Ho-Chi-Minh-Stadt) gezeigt.

Jade ist außerdem als kulturelle Forscherin für Künstlerstudios tätig und arbeitet als Autorin. Ihre fiktionalen Texte wurden von der Aldea Gallery (Bergen), dem Café des Glaces (Tonnerre) und der DS Gallery (Paris) veröffentlicht. Ihre Kritiken und Essays erschienen u. a. in Momus, frieze, The White Review, Art Monthly, THE SEEN, diaCRITICS, Los Angeles Review of Books und AQNB.