Die feministischen und antirassistischen Allianzen der 1970er Jahre bilden den Ausgangspunkt der Gruppenausstellung. Die Arbeitswelt in Deutschland der 1960er und 1970er Jahre war oft geprägt von der Rekrutierung von Arbeitsmigrant:innen, von denen viele Frauen waren, die in der Regel für niedrige Löhne und unter schlechten Bedingungen arbeiteten. Mitte der 1970er Jahre führte diese soziale Ungerechtigkeit zu groß angelegten Streiks, die von Migrantinnen organisiert wurden. Ausgehend von diesen historischen Ereignissen präsentiert die Ausstellung Werke von Künstler:innen aus Einwandererfamilien und ihren Verbündeten, geprägt von künstlerischer Soziologie, sozialistischem Engagement oder Poesie. Die Gruppenausstellung erzählt von den direkten oder indirekten Verbindungen zwischen den „Arbeitsmigrantinnen“ und den Künstlerinnen im Kampf gegen Diskriminierung, Rassismus und Gewalt. Die Ausstellung regt uns dazu an, heute zu hinterfragen, was „Anderssein“ ein halbes Jahrhundert später bedeutet und wie wir kollektiv leben und in welchen Rollen.
Kuratiert von Gastkurator Gürsoy Doğtaş