Isabella Benshimol Toro – The Phantom of Liberty

Ausstellungsansicht

© Luca Girardini

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Isabella Benshimol ToroThe Phantom of Liberty

Ort

Institut français Berlin

Kuratorin

Indira Béraud

Termin

13.02 – 20.06.2025

Eröffnung Donnerstag 13.02.25 um 19 Uhr

Ein Querschnitt durch eine Wohnung lässt das Publikum in die Intimität des häuslichen Lebens eintauchen und enthüllt auf subtile Weise die Machtdynamiken, die sich dort abspielen. Die zweite Ausstellung mit dem Titel Echinus wird im Juli die Arbeit des französischen Künstlers Valentin Vert präsentieren. Ausgehend von einer imaginären wissenschaftlichen Studie entfaltet sich eine Reihe von Werkzeugskulpturen in einer Marslandschaft.

Die Einzelausstellung von Isabella Benshimol Toro, The Phantom of Liberty bezieht ihren Titel aus dem surrealistischen Film von Luis Buñuel (1974), der auf subversive Weise, mit Ironie und Provokation, die sozialen und moralischen Normen dekonstruiert, die die Gesellschaft bestimmen. Mit Blick auf den Kurfürstendamm wird der Querschnitt einer scheinbar typischen Wohnung – bestehend aus einem Schlafzimmer, einem Badezimmer, einem Flur, einem Eingangsbereich und einem Büro – zum Schauplatz einer Spannung zwischen privater und öffentlicher Sphäre.

Die Installation, bestehend aus einer Auswahl von Skulpturen und Fotografien, integriert Fragmente des Alltagslebens. Aus architektonischen Elementen, Möbeln, Unterwäsche, getragenen Kleidungsstücken und verschiedenen Textilien gefertigt, die in Epoxidharz oder Silikon eingefroren wurden, beleben diese Werke den Raum mit einer gespenstischen Präsenz. Jede von ihnen scheint die Erinnerung, die Flüßigkeiten oder die Formen eines abwesenden Körpers zu tragen und enthüllt so eine eingefrorene, in der Zeit verankerte Erzählung.

Benshimol Toro verwandelt Les Vitrines in ein Bild eines häuslichen Interieurs, in dem Fossilien oder Monumente banaler Gesten die Form von eingefrorenen Bildern annehmen. Diese entfalten sich wie ein Filmstreifen, der sich mit dem Rhythmus der vorbeigehenden Passant:innen bewegt. Indem sie die Grenze zwischen dem, was gezeigt oder verborgen werden soll, verstärkt, aktiviert sich die Ausstellung durch den voyeuristischen Blick der Fußgänger:innen. Gleichzeitig werden Autorität und Konventionen entblößt und ihre innere Absurdität offenbart. Die fehlenden Wände und angedeuteten Räume schaffen eine schonungslose Transparenz, in der Machtverhältnisse sichtbar werden und Intimität mehr denn je politisch erscheint.

Isabella Benshimol Toro ( geb. 1994 in Caracas) lebt und arbeitet in London. Ihr Schaffen entspringt dem Bedürfnis, flüchtige Aktionen, Gesten und Empfindungen des häuslichen Alltags in der Zeit einzufrieren. Ausgehend von der Fotografie verarbeitet sie persönliche und intime Objekte – wie gebrauchte Kleidung oder andere Alltagsgegenstände –, denen sie durch transparente, glänzende Materialien wie Epoxidharz oder Silikon neue Bedeutungen verleiht. Ihre Skulpturen und Installationen greifen auf den fotografischen Prozess zurück, der ein Bild chemisch auf einem lichtempfindlichen Film fixiert. So fängt sie Momente ein und bearbeitet sie, um das zu erschaffen, was sie „Monumente des Unbewussten“ nennt.

Ihre Werke regen eine kritische Reflexion über Intimität, Häuslichkeit, Macht und Wert an. Isabella Benshimol Toro schloss 2020 ihren Master of Fine Arts (MFA) am Goldsmiths College, University of London, ab. Zu ihren ausgewählten Einzelausstellungen zählen „Rinse and Hold“ bei ZÉRUÌ in London und „Sketches“, kuratiert von Mathilde Friis und Gonzalo Herrero, finanziert von der spanischen Botschaft in London. Zudem war sie Teil zahlreicher Gruppenausstellungen, u.a. bei Triangolo, Palazzo Guazzoni in Cremona, Cecilia Brunson Projects in London, Rose Easton in London, Timothy Taylor Gallery in New York und Elba Benitez in Madrid. Sie nahm an Residenzen bei Good Eye Projects in London (2024) und Rupert in Vilnius (2022) teil.

Instagram: @isabella.benshimol

Interview mit der Kuratorin der Ausstellung Indira Béraud